Mehr als 47 Millionen Autos auf unseren Straßen sorgen für schlechte Luft und heizen den Klimawandel an. Elektro-Autos sollen das ändern, denn sie werden als emissionsfrei angepriesen. Wer sich einmal hinter ein Elektroauto stellt und tief einatmet, riecht in der Regel nichts. Keine Abgase und keinen Gestank. Klingt nach der idealen Alternative zu einem der größten Klimakiller: dem Auto mit Verbrennungsmotor. Um die 18 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland werden ausschließlich vom Straßenverkehr verursacht. Kann das Elektroauto hier Abhilfe schaffen? Wie klimaschonend und umweltfreundlich ist so ein E-Auto?
Wie viele Elektroautos fahren in Deutschland?
Am 1. Januar 2020 hat der Bestand an Stromern auf deutschen Straßen rund 136.600 Fahrzeuge betragen. Der Bestand ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 53.000 Einheiten angewachsen. Die meisten Elektrofahrzeuge gibt es übrigens im Süden und Westen der Republik und in den Städten.
Trotz des stetig wachsenden Bestands an Elektroautos, spielt die Elektromobilität im Antriebsmix der in Deutschland zugelassenen Personenkraftwagen noch eine untergeordnete Rolle. Der Anteil an Pkw mit konventionellem Verbrennungsmotor hat Anfang des Jahres 2020 bei mehr als 98 Prozent gelegen.
Welche Länder sind Vorreiter in Sachen Elektromobilität?
In Europa sind die absoluten Vorreiter die Niederlande, Norwegen und Frankreich. Norwegen ist den meisten Ländern Europas mittlerweile enteilt. Der norwegische Staat erlässt E-Auto-Käufern die Mehrwertsteuer und übernimmt Importzölle. Fahrer können sich des Weiteren über eine reduzierte Kraftfahrzeugsteuer freuen.
Weltweit gesehen bleibt China in absoluten Zahlen das Maß aller Dinge in Sachen Elektromobilität. Im Reich der Mitte wurden 2019 rund 1,2 Millionen Elektroautos abgesetzt.
Was kosten Elektroautos?
Elektroautos sind in der Anschaffung noch deutlich teurer als Wagen mit reinem Verbrennungsmotor. Je nach Hersteller und Fahrzeugtyp muss man bis zu doppelt so hohe Preise in Kauf nehmen.
Und diese rechnen sich laut einer ADAC-Studie nur im Ausnahmefall. Denn auch wenn bei Elektroautos durch die fehlende Kupplung oder Auspuffanlage weniger Verschleißteile zu erneuern sind und dadurch geringere Werkstattkosten anfallen, können die Fahrzeuge durch den hohen Kaufpreis bei der Rentabilität, also den Kosten pro Kilometer, meist nicht mit benzin- oder dieselbetriebenen Autos mithalten.
Dafür gibt es in Deutschland aber den Umweltbonus, eine Kaufprämie für Elektrofahrzeuge. Für reine E-Fahrzeuge gibt es bis zu 9.000 Euro Zuschuss, für Plug-in-Hybride bis zu 4.500 Euro.
Sind Elektroautos umweltfreundlich oder umweltschädlich?
Die Herstellung der in Elektroautos verbauten Batterien ist mit einem enormen Energieaufwand verbunden, der sich zunächst negativ auf die Gesamtenergiebilanz des Elektrofahrzeugs auswirkt. Außerdem sind die Autos nur so sauber wie der Strom, den sie nutzen. Solange dieser zu einem Großteil aus Kohlekraftwerken statt aus regenerativen Quellen bezogen wird, wirkt sich das negativ auf die Umweltbilanz von Elektroautos aus.
Betrachtet man jedoch die gesamte Lebensdauer des Elektroautos, schneidet es hinsichtlich Treibhausgasausstoß und Energieverbrauch deutlich besser ab als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Elektromotoren stoßen keine Schadstoffe aus und machen auf Dauer unabhängig von fossilen Energiequellen.
Was ist eine Umweltbilanz?
Eine Umweltbilanz ist die Zusammenfassung aller Umweltauswirkungen, hier bezogen auf das Elektroauto. Dabei fließt der gesamte Lebensweg des Fahrzeuges ein: die Herstellung aller Bauteile, der Betrieb und die dafür benötigte Energie, der Wartungsaufwand und schließlich die Entsorgung. In all diesen Lebensphasen wird auch berücksichtigt, welche Umweltwirkungen die Rohstoffe und Energieträger bei ihrer Gewinnung und Verarbeitung verursachen.
– Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Wie viel Treibhausgase verursachen Elektroautos?
Ein heute gekauftes, für den breiten Markt typisches Elektroauto schneidet im Vergleich mit verbrennungsmotorischen Fahrzeugen unter Klimagesichtspunkten besser ab – auch beim aktuellen deutschen Strom-Mix. Im Vergleich mit einem besonders sparsamen Dieselfahrzeug liegt der CO2-Vorteil eines Elektroautos bei 16 Prozent, gegenüber einem modernen Benziner bei 27 Prozent.
Die Tankfüllung der Elektroautos, die bereits auf der Straße unterwegs sind, macht darüber hinaus „die Energiewende mit“, die eines normalen Autos eher nicht. Berechnungen des Umweltbundesamtes zeigen: Ein Elektrofahrzeug, das 2025 neu zugelassen wird, wird über seinen Lebensweg 32 Prozent weniger CO2-Emissionen als ein moderner Diesel verursachen. Verglichen mit einem Benzinauto sind es sogar 40 Prozent.
Wie sieht es mit anderen umweltgefährdenden Schadstoffen aus?
Während bei den klimarelevanten Emissionen bereits heute ein deutlicher Vorteil des Elektroautos zu sehen ist, ergibt sich bei Feinstaub und Stickoxiden ein differenzierteres Bild. Auf den Lebenszyklus bezogen entstehen sowohl bei Elektrofahrzeugen als auch bei konventionellen Autos Schadstoffemissionen.
Vor allem durch den höheren Herstellungsaufwand ist der Feinstaubwert beim Elektroauto höher. Bei Stickoxiden schneiden diese hingegen besser ab, insbesondere im Vergleich zum Diesel. Betrachtet man nur die direkten Emissionen am Auspuff, die vor allem in Gebieten mit hoher Verkehrsbelastung gesundheitsschädlich sein können, sind Elektroautos in beiden Schadstoffkategorien im Vorteil.
Problem Batterieherstellung
Das größte Bauteil eines Elektro-Autos ist mit mehreren hundert Kilo Gewicht die Batterie. Dadurch kommen Elektroautos mit einem prall gefüllten Kohlendioxid-Rucksack auf die Straße. Da die Batteriezellen fast ausschließlich in Fernost gefertigt werden, fallen dort gewaltige Emissionen an. Jeder Batteriesatz verursacht im Durchschnitt CO2-Emissionen in Höhe von 5 Tonnen. Rechenbeispiel: Ein Dieselfahrzeug, das 6 Liter pro 100 Kilometer verbraucht, emittiert bei einer Fahrleistung von 10.000 Kilometern 1,8 Tonnen CO2– pro Jahr. Das bedeutet: Ein Elektroauto fährt erst nach 30.000 Kilometern emissionsfrei, vorausgesetzt, es „tankt“ tatsächlich grünen Strom.
Ein wichtiger Bestandteil der Batterie ist zudem Lithium, ein Metall, für dessen Förderung fragile Ökosysteme in Südamerika zerstört und der dort lebenden Bevölkerung Land und Wasser geraubt wird. Die Auswirkungen des Lithium-Booms: Eine ökologische und menschliche Katastrophe, in Kauf genommen für das „Null-Emissionen-Auto“ in Europa. Und für die Herstellung von Elektroautos werden neben Lithium viele weitere Rohstoffe gebraucht, bei deren Gewinnung ebenfalls die Umwelt zerstört wird. Forscher des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie haben errechnet: Die Umweltbelastung durch alle bei der Herstellung verwendeten Materialien ist bei der E-Mobilität im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotoren doppelt so hoch.
Problem Strommix
Der Strom, mit dem E-Autos fahren, muss ja irgendwo hergestellt werden. Weil unser Strom nur zu 38 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt, also noch immer hauptsächlich aus Kohle gemacht ist, verlagern Elektroautos das Problem nur. Sie verschmutzen die Luft zwar nicht auf der Straße, dafür irgendwo außerhalb der Städte, wo die Kohlekraftwerke stehen.
Wer in einer windarmen Nacht die Batterien auflädt, kommt oft auf 80 Prozent Kohlestrom. Kernenergie, Biomasse und Wasser, die weitgehend wetterunabhängig sind, kommen in Deutschland auf etwa 15 Prozent. Nur diejenigen, die eine große Solaranlage mit Pufferbatterie besitzen, fahren wirklich abgasfrei.
Denn selbst wer deklarierten Ökostrom bezieht, bekommt in Deutschland einen ganz normalen Strom-Mix aus der Steckdose. Länder, die viel Wasserkraftstrom haben wie Norwegen, können CO2-Zertifikate verkaufen, die sie nicht brauchen. Und deutsche Stadtwerke können diese relativ preiswert aufkaufen und damit ihren Strom juristisch als Ökostrom deklarieren.
Fazit
Elektrofahrzeuge sind kein Allheilmittel, um den Straßenverkehr klima- und umweltfreundlich zu gestalten. Eine lebenswerte Stadt braucht nicht zuletzt mehr öffentliche Verkehrsmittel, mehr Radverkehr und kurze Wege zwischen der Arbeitsstätte, der Wohnung und den vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten.
Aller Voraussicht nach wird dennoch ein erheblicher Teil der Verkehrsleistung auch künftig mit motorisierten Verkehrsmitteln erbracht werden. Deshalb muss auch der Autoverkehr klima- und umweltfreundlicher werden. Mit immer besseren Akkus und Produktionsprozessen und nicht zuletzt mit mehr Ökostrom im Tank können Elektroautos der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Zukunft sein.
Was ist Deine Meinung zum Thema Elektroautos? Würdest Du dir ein E-Auto kaufen oder nicht?
Mehr als 47 Millionen Autos auf unseren Straßen sorgen für schlechte Luft und heizen den Klimawandel an. Elektro-Autos sollen das ändern, denn sie werden als emissionsfrei angepriesen. Wer sich einmal hinter ein Elektroauto stellt und tief einatmet, riecht in der Regel nichts. Keine Abgase und keinen Gestank. Klingt nach der idealen Alternative zu einem der größten Klimakiller: dem Auto mit Verbrennungsmotor. Um die 18 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland werden ausschließlich vom Straßenverkehr verursacht. Kann das Elektroauto hier Abhilfe schaffen? Wie klimaschonend und umweltfreundlich ist so ein E-Auto?
Wie viele Elektroautos fahren in Deutschland?
Am 1. Januar 2020 hat der Bestand an Stromern auf deutschen Straßen rund 136.600 Fahrzeuge betragen. Der Bestand ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 53.000 Einheiten angewachsen. Die meisten Elektrofahrzeuge gibt es übrigens im Süden und Westen der Republik und in den Städten.
Trotz des stetig wachsenden Bestands an Elektroautos, spielt die Elektromobilität im Antriebsmix der in Deutschland zugelassenen Personenkraftwagen noch eine untergeordnete Rolle. Der Anteil an Pkw mit konventionellem Verbrennungsmotor hat Anfang des Jahres 2020 bei mehr als 98 Prozent gelegen.
Welche Länder sind Vorreiter in Sachen Elektromobilität?
In Europa sind die absoluten Vorreiter die Niederlande, Norwegen und Frankreich. Norwegen ist den meisten Ländern Europas mittlerweile enteilt. Der norwegische Staat erlässt E-Auto-Käufern die Mehrwertsteuer und übernimmt Importzölle. Fahrer können sich des Weiteren über eine reduzierte Kraftfahrzeugsteuer freuen.
Weltweit gesehen bleibt China in absoluten Zahlen das Maß aller Dinge in Sachen Elektromobilität. Im Reich der Mitte wurden 2019 rund 1,2 Millionen Elektroautos abgesetzt.
Was kosten Elektroautos?
Elektroautos sind in der Anschaffung noch deutlich teurer als Wagen mit reinem Verbrennungsmotor. Je nach Hersteller und Fahrzeugtyp muss man bis zu doppelt so hohe Preise in Kauf nehmen.
Und diese rechnen sich laut einer ADAC-Studie nur im Ausnahmefall. Denn auch wenn bei Elektroautos durch die fehlende Kupplung oder Auspuffanlage weniger Verschleißteile zu erneuern sind und dadurch geringere Werkstattkosten anfallen, können die Fahrzeuge durch den hohen Kaufpreis bei der Rentabilität, also den Kosten pro Kilometer, meist nicht mit benzin- oder dieselbetriebenen Autos mithalten.
Dafür gibt es in Deutschland aber den Umweltbonus, eine Kaufprämie für Elektrofahrzeuge. Für reine E-Fahrzeuge gibt es bis zu 9.000 Euro Zuschuss, für Plug-in-Hybride bis zu 4.500 Euro.
Sind Elektroautos umweltfreundlich oder umweltschädlich?
Die Herstellung der in Elektroautos verbauten Batterien ist mit einem enormen Energieaufwand verbunden, der sich zunächst negativ auf die Gesamtenergiebilanz des Elektrofahrzeugs auswirkt. Außerdem sind die Autos nur so sauber wie der Strom, den sie nutzen. Solange dieser zu einem Großteil aus Kohlekraftwerken statt aus regenerativen Quellen bezogen wird, wirkt sich das negativ auf die Umweltbilanz von Elektroautos aus.
Betrachtet man jedoch die gesamte Lebensdauer des Elektroautos, schneidet es hinsichtlich Treibhausgasausstoß und Energieverbrauch deutlich besser ab als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Elektromotoren stoßen keine Schadstoffe aus und machen auf Dauer unabhängig von fossilen Energiequellen.
Was ist eine Umweltbilanz?
Eine Umweltbilanz ist die Zusammenfassung aller Umweltauswirkungen, hier bezogen auf das Elektroauto. Dabei fließt der gesamte Lebensweg des Fahrzeuges ein: die Herstellung aller Bauteile, der Betrieb und die dafür benötigte Energie, der Wartungsaufwand und schließlich die Entsorgung. In all diesen Lebensphasen wird auch berücksichtigt, welche Umweltwirkungen die Rohstoffe und Energieträger bei ihrer Gewinnung und Verarbeitung verursachen.
– Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Wie viel Treibhausgase verursachen Elektroautos?
Ein heute gekauftes, für den breiten Markt typisches Elektroauto schneidet im Vergleich mit verbrennungsmotorischen Fahrzeugen unter Klimagesichtspunkten besser ab – auch beim aktuellen deutschen Strom-Mix. Im Vergleich mit einem besonders sparsamen Dieselfahrzeug liegt der CO2-Vorteil eines Elektroautos bei 16 Prozent, gegenüber einem modernen Benziner bei 27 Prozent.
Die Tankfüllung der Elektroautos, die bereits auf der Straße unterwegs sind, macht darüber hinaus „die Energiewende mit“, die eines normalen Autos eher nicht. Berechnungen des Umweltbundesamtes zeigen: Ein Elektrofahrzeug, das 2025 neu zugelassen wird, wird über seinen Lebensweg 32 Prozent weniger CO2-Emissionen als ein moderner Diesel verursachen. Verglichen mit einem Benzinauto sind es sogar 40 Prozent.
Wie sieht es mit anderen umweltgefährdenden Schadstoffen aus?
Während bei den klimarelevanten Emissionen bereits heute ein deutlicher Vorteil des Elektroautos zu sehen ist, ergibt sich bei Feinstaub und Stickoxiden ein differenzierteres Bild. Auf den Lebenszyklus bezogen entstehen sowohl bei Elektrofahrzeugen als auch bei konventionellen Autos Schadstoffemissionen.
Vor allem durch den höheren Herstellungsaufwand ist der Feinstaubwert beim Elektroauto höher. Bei Stickoxiden schneiden diese hingegen besser ab, insbesondere im Vergleich zum Diesel. Betrachtet man nur die direkten Emissionen am Auspuff, die vor allem in Gebieten mit hoher Verkehrsbelastung gesundheitsschädlich sein können, sind Elektroautos in beiden Schadstoffkategorien im Vorteil.
Problem Batterieherstellung
Das größte Bauteil eines Elektro-Autos ist mit mehreren hundert Kilo Gewicht die Batterie. Dadurch kommen Elektroautos mit einem prall gefüllten Kohlendioxid-Rucksack auf die Straße. Da die Batteriezellen fast ausschließlich in Fernost gefertigt werden, fallen dort gewaltige Emissionen an. Jeder Batteriesatz verursacht im Durchschnitt CO2-Emissionen in Höhe von 5 Tonnen. Rechenbeispiel: Ein Dieselfahrzeug, das 6 Liter pro 100 Kilometer verbraucht, emittiert bei einer Fahrleistung von 10.000 Kilometern 1,8 Tonnen CO2– pro Jahr. Das bedeutet: Ein Elektroauto fährt erst nach 30.000 Kilometern emissionsfrei, vorausgesetzt, es „tankt“ tatsächlich grünen Strom.
Ein wichtiger Bestandteil der Batterie ist zudem Lithium, ein Metall, für dessen Förderung fragile Ökosysteme in Südamerika zerstört und der dort lebenden Bevölkerung Land und Wasser geraubt wird. Die Auswirkungen des Lithium-Booms: Eine ökologische und menschliche Katastrophe, in Kauf genommen für das „Null-Emissionen-Auto“ in Europa. Und für die Herstellung von Elektroautos werden neben Lithium viele weitere Rohstoffe gebraucht, bei deren Gewinnung ebenfalls die Umwelt zerstört wird. Forscher des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie haben errechnet: Die Umweltbelastung durch alle bei der Herstellung verwendeten Materialien ist bei der E-Mobilität im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotoren doppelt so hoch.
Problem Strommix
Der Strom, mit dem E-Autos fahren, muss ja irgendwo hergestellt werden. Weil unser Strom nur zu 38 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt, also noch immer hauptsächlich aus Kohle gemacht ist, verlagern Elektroautos das Problem nur. Sie verschmutzen die Luft zwar nicht auf der Straße, dafür irgendwo außerhalb der Städte, wo die Kohlekraftwerke stehen.
Wer in einer windarmen Nacht die Batterien auflädt, kommt oft auf 80 Prozent Kohlestrom. Kernenergie, Biomasse und Wasser, die weitgehend wetterunabhängig sind, kommen in Deutschland auf etwa 15 Prozent. Nur diejenigen, die eine große Solaranlage mit Pufferbatterie besitzen, fahren wirklich abgasfrei.
Denn selbst wer deklarierten Ökostrom bezieht, bekommt in Deutschland einen ganz normalen Strom-Mix aus der Steckdose. Länder, die viel Wasserkraftstrom haben wie Norwegen, können CO2-Zertifikate verkaufen, die sie nicht brauchen. Und deutsche Stadtwerke können diese relativ preiswert aufkaufen und damit ihren Strom juristisch als Ökostrom deklarieren.
Fazit
Elektrofahrzeuge sind kein Allheilmittel, um den Straßenverkehr klima- und umweltfreundlich zu gestalten. Eine lebenswerte Stadt braucht nicht zuletzt mehr öffentliche Verkehrsmittel, mehr Radverkehr und kurze Wege zwischen der Arbeitsstätte, der Wohnung und den vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten.
Aller Voraussicht nach wird dennoch ein erheblicher Teil der Verkehrsleistung auch künftig mit motorisierten Verkehrsmitteln erbracht werden. Deshalb muss auch der Autoverkehr klima- und umweltfreundlicher werden. Mit immer besseren Akkus und Produktionsprozessen und nicht zuletzt mit mehr Ökostrom im Tank können Elektroautos der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Zukunft sein.
Was ist Deine Meinung zum Thema Elektroautos? Würdest Du dir ein E-Auto kaufen oder nicht?
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