Es wird immer überall davon gesprochen das Deutschland Weltmeister im Recyceln wäre, jedoch sagen einigen kritische Stimmen, das daran längst nicht so viel dran ist wie behauptet wird. In diesem Artikel werde ich euch erklären was hinter den widersprüchlichen Aussagen steckt und was du daraus lernen kannst.
Altglas und Papier
Zunächst einmal lässt sich sagen das, dass Recycling von Altglas und Papier gut läuft. Die Recyclingquote von Altglas liegt bei 89 % und die bei Glas zwischen 70 und 80 Prozent. Diese guten Quoten kommen vor allem durch die Sortenreinheit und die Langlebigkeit der Ausgangstoffe zustande. Diese sind gut getrennt und anders als die Kunststoffe, setzen sie sich nicht aus verschiedenen, nicht trennbaren Bestandteilen zusammen.
Kunstoffe
Bei den Kunststoffen sieht es nicht mehr so gut aus, zwar ist der Verwertungsanteil mit 99 % sehr hoch, jedoch bedeutet „verwertet“ hier nicht das auch aus dem alten Plastik neuer Kunststoff für neue Produkte entsteht.
Der Großteil mit über 60% wird „thermisch verwertet“ das bedeutet in bspw. Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Dadurch wird zwar Energie gewonnen jedoch wird dadurch auch viel Kohlenstoffdioxid ausgestoßen und das Produkt ist danach „vernichtet“ und somit dem Kreislauf nicht wieder zuführbar.
Vom Rest wird ungefähr ein Drittel „zum Recyceln“ in andere Länder verschickt. Allerdings hört ab da die Verfolgbarkeit auf und man kann nicht nachprüfen ob der Kunststoff wirklich recycelt wird oder sich auf einer Mülldeponie befindet.
Der übrige Teil geht in deutsche Recyclinganlagen, dort wird aber wieder ein Drittel aussortiert und zur Verbrennung geschickt, da es nicht Recyclebar ist. Nur 17% des Kunstsoff Mülls kann recycelt werden und noch weniger von diesem recycelten Plastik hat die Qualität von neuem Plastik. Das Problem ist, dass das Plastik sehr oft aus mehreren untrennbar verschmolzenen Kunststoffen besteht, diese lassen sich nicht mehr in ihre Einzelteile trennen und können somit nicht oder nur schlecht recycelt werden.
Deutschland im Vergleich
Wir in Deutschland haben durch die Pfandautomaten, Altglas Container usw. eine sehr gute Infrastruktur für den Müll, die sogar international sehr anerkannt ist. Jedoch bedeutet das, wie oben schon ausgeführt, nicht auch immer eine hohe Prozentzahl an tatsächlich recycelten und wiederverwendbaren Rohstoffen.
Der Vergleich mit anderen Ländern ist zudem schwer durchzuführen, da die Berechnungsgrundlage für die Recyclingquote je nach Land sehr unterschiedlich ist. Die Statistiken für Deutschland sind oft sehr hoch, da die Recyclingquote bei uns input-orientiert berechnet wird. Das bedeutet das alles was in der Sortieranlage der Recyclinganlagen gegeben wird auch offiziell als recycelt gilt, was wie oben schon erläutert nicht stimmt, da in diesen Anlagen nicht recyclebare Kunststoffe aussortiert werden. Diese Art der Berechnung wird von dem Deutschen Umwelthilfe e.V. kritisiert und es wird eine output-orientierte Recyclingquote gewünscht.
Ein weiterer Knackpunkt ist, dass Deutschland mit 626kg/pro Person einen der höchsten Aufkommen an Abfällen in Europa hat.
Wie kann ich jetzt dazu beitragen?
Wie du siehst ist Recycling generell nicht die beste Lösung, da danach meist ein minderwertiger Stoff entsteht und deshalb meistens nicht nochmal recycelt werden kann. Daher ist es besser gleich darauf zu achten das so wenig (Plastik-)Müll wie möglich entsteht. Falls du noch mehr Tipps suchst wie du nachhaltiger leben kannst, findest du diese in unserem Beitrag Mit diesen 10 Schritten gelingt dir der Einstieg in die Nachhaltigkeit.
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